„Freie Wähler als verlängerter Arm der Gastgewerbe-Lobby“

PRESSEMITTEILUNG von MdB Stefan Schmidt, Mitglied im Ausschuss für Tourismus für Bündnis 90/Die Grünen

Aiwangers Vorstoß, den Acht-Stunden-Tag für die Beschäftigten im Gastgewerbe zu verlängern, ist entlarvend. Kaum in Regierungsverantwortung, machen sich die Freien Wähler im Rekordtempo auf Kosten der Menschen zum verlängerten Arm der Gastgewerbe-Lobby“, schüttelt der Oberpfälzer Grünen-Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt den Kopf. Von einer Aushöhlung der Arbeitszeit profitieren in erster Linie selbstverständlich die Unternehmerinnen und Unternehmer. Den Beschäftigten zu unterstellen, sie wollten völlig freiwillig mehr arbeiten, geht komplett an der Lebensrealität vorbei und zeigt, wie wenig Gespür Aiwanger inzwischen noch für die Lebenswelt der Beschäftigten hat, wie Schmidt feststellt. Bereits jetzt können (und werden in der Praxis) die acht Stunden auf zehn Stunden Arbeitszeit ausgedehnt. In Wirklichkeit will Aiwanger den Beschäftigten im Gastgewerbe hier also mehr als einen Zehn-Stunden-Tag zumuten!

„Warum ist wohl das Gastgewerbe beim Thema Arbeits- und Fachkräftemangel das Sorgenkind der deutschen Tourismusbranche? Das Problem liegt an den häufig wirklich schlechten Arbeitsbedingungen: Niedrige Löhne, die kaum zum Leben reichen, und eine hohe Arbeitsbelastung mit zwangsläufig familienunfreundlichen Arbeitszeiten häufig am Abend und am Wochenende machen die Branche sehr unattraktiv für Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer“, so Schmidt weiter. Der Oberpfälzer Grünen-Bundestagsabgeordnete stellt derzeit zusammen mit der grünen Bundestagsfraktion eine Kleine Anfrage zu den Arbeitsbedingungen im Hotel- und Gastgewerbe an die Bundesregierung.

Die Aushöhlung der Arbeitszeit ist eindeutig der falsche Weg. Damit die Branche attraktiver für Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer und vor allem auch für Auszubildende wird, sollten sich die Freien Wähler stattdessen für bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Bezahlung einsetzen. Wenn Hubert Aiwanger weniger am Stammtisch der Verbände sitzen und stattdessen auch mal einen Blick hinter die Theke und in die Küche werfen würde, dann wäre das ein Anfang.

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