Altersvorsorge, quo vadis?
Wie stellen wir die private Altersvorsorge neu auf? Darüber habe ich mich mit Professor Michael Hauer und Andreas Kick vom Institut für Vorsorge und Finanzplanung in Altenstadt ausgetauscht. In der Bundesregierung arbeiten momentan Fokusgruppen an der Reform der sogenannten Riester-Rente. Die Riester-Rente ist eine Variante der privaten Altersvorsorge, die zusätzlich zur gesetzlichen und betrieblichen Altersvorsorge die Rentensituation im Alter verbessern soll.
Wir Grüne bevorzugen hierbei einen staatlich organisierten und sehr schlanken Bürgerfonds. Der Bürgerfonds soll ein Standardprodukt werden, das Anlagen am Kapitalmarkt investiert. Dank einfacher Vertriebsstruktur und niedriger Gebühren soll er deutlich mehr Rendite erwirtschaften als die momentan am Markt verfügbaren Riester-Produkte.
Alternativen gibt es natürlich zuhauf – diese werden momentan in der Fokusgruppe diskutiert und erarbeitet. Auch der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und andere Organisationen wie das Institut für Vorsorge und Finanzplanung von Professor Hauer machen weitere Vorschläge. Mit Professor Hauer war ich mir einig, dass ein Neustart in der privaten Altersvorsorge dringend notwendig ist und dass wir dabei viel stärker als bislang gerade auch Geringverdienende erreichen müssen. Dabei gab es viele Schnittmengen in unserer Debatte und viele Anstöße zum Weiterdenken und Entwickeln.
Thema war ferner die Absicherung der gesetzlichen Altersvorsorge. Hier gibt es verschiedene Modelle, die Mehreinnahmen in den 30er-Jahren in der gesetzlichen Altersvorsorge sicherstellen sollen, zum Beispiel die momentan entwickelte sogenannte Aktienrente. Klar ist beispielsweise, dass die gesetzliche Rentenversicherung eine wichtige Säule der Altersabsicherung bleibt und keine Rentenkürzungen erfolgen dürfen.