Digitalisierung: Mehr Chancen als Risiken

Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Arbeitsplätze in Deutschland? Diese wichtige Frage stand im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs des Bund der Selbstständigen (BDS) vergangene Woche in Regensburg, zu dem ich eingeladen war. Der diesjährige Gastredner Joachim Möller, Volkswirtschaftsprofessor an der Universität Regensburg und Leiter des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg, hatte dazu eine klare Position auf der Basis verschiedener Berechnungen: Durch die Digitalisierung werden nicht, wie oftmals befürchtet, massenhaft Arbeitsplätze wegfallen. Zwar sind etwa 20 Prozent der heutigen Jobs, insbesondere von gering Qualifizierten, gefährdet. An anderer Stelle werden aber neue Arbeitsplätze entstehen. Die Digitalisierung wird auch nicht das Problem des Fachkräftemangels lösen können. Deswegen werden in Zukunft neben Flexibilität und Weiterbildungen auch typisch menschliche Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Empathie und Kreativität immer wichtiger werden.

Ich bin mir sicher, dass sich die Region Regenburg kaum Sorgen um die Veränderungen in der Arbeitswelt im Zuge der Digitalisierung machen muss, denn die Regensburger Firmen unternehmen bereits heute viel in dieser Richtung. Und laut Professor Möller werden diese Unternehmen am meisten von der Digitalisierung profitieren. Wichtig erscheint mir insbesondere, dass wir früh mit umfassender Bildung beginnen und als lebenslange Aufgabe betrachten. Hier ist vor allem die Politik gefragt, die sicherstellen muss, dass jeder gute Chancen bekommt, um - nicht nur, aber auch - am Arbeitsmarkt teilhaben zu können.

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