Oberpfalz & Bayern

Außerhalb der Sitzungswochen im Deutschen Bundestag versuche ich möglichst viele Termine in der Oberpfalz wahrzunehmen.
Für mich ist klar: Bei meiner Aufgabe als MdB spielt der enge und vertrauensvolle Austausch mit engagierten BürgerInnen und LokalpolitikerInnen vor Ort eine wichtige Rolle. Gerne diskutiere ich auch mit Euch über meine politische Arbeit im Bundestag sowie über aktuelle Ereignisse und Themen, die euch bewegen.

Saatzucht: Der lange Weg zu einer neuen Sorte

Hitze und Trockenheit machen unseren LandwirtInnen und den Pflanzen auf den Feldern auch in diesem Sommer wieder schwer zu schaffen. Da zusammen mit der Veränderung der klimatischen Bedingungen heiße und viel zu trockene Sommer bei uns eher die Regel werden, brauchen wir Pflanzen, die mit solchen Bedingungen auch gut zurechtkommen.

Einen guten Einblick, wie sich die Landwirtschaft auf diese Herausforderungen einstellen kann, habe ich zusammen mit MdB Harald Ebner, unserem Sprecher für Gentechnik und Bioökonomie in der Grünen Bundestagsfraktion, bei einem Ortstermin bei Saat Bauer in Obertraubling gewonnen. Auf knapp 150 ha im Raum Obertraubling züchten Herr Bauer und seine insgesamt rund 60 MitarbeiterInnen u.a. neue Sorten von Hafer, Weizen oder Wintergerste, die mit dem Klimawandel besser als die bisherigen Sorten Schritt halten können. Auch dem Chef eines der ältesten Saat-Zuchtunternehmen in Bayern machen Wetterextreme und erschöpfte Wasserkapazitäten große Sorgen, deswegen arbeitet der Betrieb auch schon vorausschauend mit neuen Früchten wie Soja und Lupine, allerdings fehlt es dazu bei uns nach Ansicht von Herrn Bauer derzeit noch oft an ausreichenden Verarbeitungsmöglichkeiten und auch einer Wertschöpfungskette.

Pflanzenzüchtung ist ein schwieriger und langwieriger Prozess, wenn man wie Berthold Bauer dabei aus Überzeugung auf Gentechnologie verzichtet. Herr Bauer zeigte sich sehr erfreut, dass wir Grüne die gesellschaftliche Bedeutung der Saatzucht erkennen und auch aktiv und mit Sachkenntnis unterstützen. Denn einerseits ist der Konkurrenzkampf im Saatgeschäft mit großen Konzernen sehr hart und die Zahl der mittelständischen Saatzüchter nimmt immer weniger, andererseits ist der Politik vor Ort in Rathaus und Landratsamt laut Herrn Bauer im Zweifelsfall eine Umgehungsstraße oder eine weitere Logistikhalle lieber als landwirtschaftliche Flächen. An seinen Flächen hängt aber die Existenz seines Betriebs, so Herr Bauer. Den Kampf gegen den Flächenfraß führen wir Grüne gerne zusammen mit der Landwirtschaft.

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