Stefan in der Presse: "BN überlegt Klage gegen Ortsumfahrung Seubersdorf" Nürnberger Nachrichten vom 25.08.2020

Grüne und BN gegen Ortsumfahrung Seubersdorf

Anlässlich des aktuellen Planfeststellungsverfahrens der Ortsumfahrung Seubersdorf, trafen sich der Oberpfälzer Abgeordnete der Grünen, Stefan Schmidt, der Neumarkter Kreisverband, sowie der Bund Naturschutz mit Bürgerinnen und Bürgern vor Ort, um sich über die aktuellen Planungen zur Umgehung auszutauschen. „Die Ortsumfahrung ist weder ausreichend begründet noch gerechtfertigt“, findet Schmidt.

Im Gespräch mit der Bürgerinitiative stellte Schmidt heraus, dass es für die Ortsumfahrung im Wesentlichen zwei Gründe gäbe. Zum einen die zu hohe Verkehrsbelastung und zum anderen die zu niedrige und marode Eisenbahnbrücke am Ortseingang. Beide seien aus seiner Sicht nicht ausreichend, um die massiven Eingriffe in die Natur zu rechtfertigen. Der Großteil der Belastung erfolge durch den sogenannten Quell- und Zielverkehr, machte Schmidt deutlich. Die etwa 20 Bürgerinnen und Bürger, welche zu dem Termin erschienen waren, machten deutlich, dass sie das Argument ebenfalls als vernachlässigbar beurteilen. Versuche die Verkehrsbelastung zu reduzieren oder den Verkehr zu entschleunigen, seien bislang nicht unternommen worden. Die Befürchtung ist dagegen groß, dass mit einer Ortumfahrung auch mehr Fahrzeuge von der parallel verlaufenden A3 den Ortsrand von Seubersdorf passieren werden. Das könne nicht die Zielsetzung der Planungen sein, so waren sich Grüne und ortsansässige einig. „Wir brauchen eine Verkehrswende, nicht noch mehr Straßen“, findet der stellvertretende Landrat Dr. Roland Schlusche an.

Auch die Begründung der zu niedrigen und angeblich maroden Eisenbahnbrücke ist nicht weiter haltbar, so Schmidt. Er stützt sich hier auf die Antwort seiner schriftlichen Frage an die Bundesregierung, wonach „aufgrund des vorhandenen technischen Zustands keine Erneuerung der Brücke in den nächsten 10-15 Jahren geplant“ sei. Eine Instandsetzung der Brücke ist somit in den nächsten Jahren nicht erforderlich, eine Tieferlegung für mehr Schwerlastverkehr kontraproduktiv. Verwundert zeigt sich Schmidt über die Aussage der Bundesregierung, dass man noch immer glaube, dass es sich bei dem eingeleiteten Planfeststellungsverfahren in Seubersdorf um den Umbau der Bundesstraße B8 handelt. „Die ist mittlerweile längst abgestuft, was die Bundesregierung wissen sollte“, betont die grüne Bezirksrätin Gabriele Bayer.

Bei einer anschließenden Fahrradrundfahrt durch den Ort, den auch der Oberpfalzbeauftragte des Bund Naturschutzes Reinhard Scheuerlein, sowie Ortsvorsitzende Klara Grönninger begleiteten, machten Bürgerinnen und Bürger deutlich, dass die geplante Maßnahme entlang des Waldsaums katastrophal sei. Hier würde nicht nur Fläche versiegelt und ein notwendiger Wald gerodet, sondern seltene Arten in ihrem Lebensraum eingeschränkt.

Die Bürgerinnen und Bürgern und Bund Naturschutz dankten Schmidt für die gute Zusammenarbeit und man überlege nun gemeinsam, inwiefern die Ortsumfahrung noch verhindert werden könne. Dabei sei auch eine neuerliche Klage des BN denkbar.

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