Tourismus und Regionalentwicklung: Im Nationalpark Bayerischer Wald

Beeindruckend: So einfach ist mein Eindruck vom 1970 gegründeten Nationalpark Bayerischer Wald zusammenzufassen.

Natürlich habe ich den Nationalpark schon öfter besucht, aber die Wucht des unberührten Urwaldes ist immer wieder eine ganz besondere Art von Naturerlebnis für mich. Es ist wenig erstaunlich, dass viele andere Menschen das ebenso sehen, denn der Nationalpark ist eben auch ein Touristenmagnet und Motor der Regionalentwicklung. Pro Jahr besuchen ungefähr 1,3 Millionen Menschen den Park und bescheren der Region eine Nettowertschöpfung von etwa 21 Millionen Euro. Viele dieser Gäste sind ausschließlich wegen des Nationalparks hier, wie mir Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl beim Gespräch im Hans-Eisenmann-Haus in Neuschönau darlegte.

vor dem Hans-Eisenmann-Haus mit Nationalparkchef Dr. Franz Leibl Interessant für mich als Mitglied im Ausschuss für Tourismus ist dabei: Trotz der hohen Besucherzahl ist die Akzeptanz des Nationalparks bei den Einheimischen groß und liegt bei 80 bis 90%. Die Verantwortlichen im Nationalpark nehmen dabei eine Zunahme des Wandertourismus im Nationalpark wahr, dabei kommen besonders jüngere Menschen und nützen die vorhandenen Rad- und Wanderwege (210 km ausgeschilderte Radstrecke, 350 km für Wanderer).

Wenn ich die Erfolgsgeschichte Nationalpark Bayerischer Wald für Natur und Region betrachte, dann wird das von der Staatsregierung politisch gewollte Aus für einen 3. Nationalpark in Bayern noch unverständlicher. Anstatt überall im Freistaat BürgerInnen und LokalpolitikerInnen mit halbgaren Plänen aufzuschrecken, wäre ein ordentlicher Planungs- und Kommunikationsprozess klug gewesen. Ich werde das Thema 3. Nationalpark jedenfalls weiter aktiv verfolgen. 2020 werden 50 Jahre Nationalpark gefeiert: Einen besseren Anlass für uns Grüne und viele Organisationen zum Einsatz für einen 3. Nationalpark kann ich mir kaum denken.

ein sogenannter Baumteller

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