Gemeinsame Pressemitteilung von MdB Tina Winklmann und MdB Stefan Schmidt: Glyphosat: Heimliche Rolle rückwärts bei Molkerei Goldsteig
- 2022: Goldsteig erlaubt wieder Glyphosat (mz plus)
- 2018: Molkerei Goldsteig verbietet Glyphosat (top agrar)
Glyphosat: Heimliche Rolle rückwärts bei Molkerei Goldsteig
Oberpfälzer Bundestagsabgeordnete Winklmann und Schmidt kritisieren ungenügende Transparenz gegenüber den Verbraucher*innen und ökologisch schlechte Entscheidung
Die Molkerei Goldsteig aus Cham erlaubt ihren Lieferant*innen erneut den Einsatz des höchst umstrittenen Ackergiftes Glyphosat. Begründet wird das in einem Schreiben als so wörtlich „Entlastungsbeitrag“ für die Milcherzeuger*innen.
Die beiden Grünen Bundestagabgeordneten Tina Winklmann und Stefan Schmidt bewerten das Vorgehen der Molkerei kritisch. „Vor vier Jahren hat die Firma Goldsteig medienwirksam öffentlich das Verbot von Glyphosat bei seinen Lieferant*innen vermarktet und die Verbraucher*innen haben diesen Weg zu Recht auch gewürdigt. Jetzt dieser Rollback von Goldsteig, das stößt auf mehr als Kopfschütteln. Heimlich, still und leise und aus fadenscheinigen Gründen kommt die Rolle rückwärts und die Verbraucher*innen erfahren nichts davon. Hier müssen wir klar von Verbraucher*innentäuschung sprechen“, betont Winklmann.
Schmidt sieht in dem Schritt einen schweren Fehler der Molkerei: „Die Milchbäuer*innen von Goldsteig haben gelernt, dass es auch ohne Glyphosat geht. Das Allheilmittel ist doch nicht auf Teufel komm raus zu produzieren, sondern ordentliche Preise für gute Milch zu bekommen. Die Kosten für diese kurzsichtige Rolle rückwärts tragen die Bäuer*innen und die Glaubwürdigkeit der Marke Goldsteig. Das Zurück zum Glyphosat ist ein schwerer Fehler.“
Die beiden Grünen Bundestagsabgeordneten aus der Oberpfalz sind überzeugt: Gesunde ökologische Systeme sind kein Luxus für gute Zeiten, sondern unser aller Lebensgrundlage. Deutschland gehört zu den führenden Milchexportländern der Welt. Nicht die Menge ist das Problem, sondern der Preis. Wenn Goldsteig seine Erzeuger*innen in einer schwierigen Lage ernsthaft unterstützen will, dann hätte es andere Wege als eine Rückkehr zu Glyphosat gegeben, wie z.B. mehr Geld für die regional erzeugte Milch unserer Landwirt*innen.
Gerne hätten Winklmann und Schmidt darüber direkt mit Goldsteig gesprochen, dafür hatte die Geschäftsführung der Molkerei vor dem Osterurlaub aber leider keine Zeit mehr.
14.04.2022