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Pressemitteilung - Friedenfels setzt auf sanften Tourismus

Friedenfels setzt auf sanften Tourismus

Grünen-Abgeordnete Stefan Schmidt und Laura Weber im Naturerlebnisdorf

„Tourismus muss wachsen wie ein Beet. Man kann da nicht einfach einen Schalter umlegen – es braucht Zeit, damit sich so etwas richtig entwickeln kann.“ Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Oskar Schuster den Austausch zum Naturerlebnisdorf mit dem Bundestagsabgeordneten Stefan Schmidt. Der tourismuspolitische Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion informierte sich ausführlich über den Zertifizierungsprozess, über die Zusammenarbeit mit verschiedenen Einrichtungen wie z.B. Naturpark Steinwald, Öko-Modellregion, Untere Naturschutzbehörde und vorhandene Tourismusangebote in anderen Regierungsbezirken. Gerade Letzteres ist oft wegen behördlichem Zuständigkeits-Wirrwarr nicht einfach.

„Ein Naturerlebnisdorf braucht unter anderem kleine Strukturen fernab von Autobahnen und Industriegebieten, ein attraktives Landschaftsbild, touristische Angebote wie Gaststätten, Ferienwohnungen und Stellplätze für Zelte oder Wohnmobile, ein gut ausgebautes Wander- und Radwegenetz und viele umliegende Schutzgebiete“, erläutert Melanie Höfer von der Tourist-Information Friedenfels. „Durch unsere ausgebildeten Wanderführer möchten wir unseren Gästen die Augen für die natürlichen Schätze öffnen, die hier an jeder Ecke zu finden sind. Denn nur was man kennt und schätzt, schützt man auch.“

Die Vereinbarkeit von Naturschutz und Tourismus sei dabei zugleich ein Herzstück als auch eine Herausforderung für die Weiterentwicklung des Naturerlebnisdorfes. „Wir kämpfen damit auch um die Zukunft unserer Gemeinde“, meint Bürgermeister Oskar Schuster. „Nur wenn wir unser Dorf für Einheimische und Gäste gleichermaßen attraktiv und lebenswert erhalten – beispielsweise durch intakte Natur oder den Fortbestand unseres Freibads und unserer Gaststätten – und unseren Kindern das verständlich machen, können wir sie für dieses Konzept begeistern, sie mitnehmen und an ihre Heimat binden. Denn Friedenfels lebt maßgeblich vom ehrenamtlichen Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger.“

Die Landtagsabgeordnete Laura Weber zeigte sich beim Rundgang mit Wanderführerin und dritter Bürgermeisterin Lisa Rauh begeistert darüber, wie sehr das Dorf Umweltschutz „vor der Haustür“ lebt. Inmitten der Häuser eröffnet sich eine große Grünfläche. Lisa Rauh beschrieb eindrücklich den hohen Wert dieser feuchten Fläche, auf der selten gewordene Pflanzen und Insekten heimisch sind. Der Rundgang führte vorbei an weiteren Blühwiesen und Erlebnisorten wie einem Kneippbecken, das die Abgeordneten im Storchenschritt selbst durchwateten.

Weber, die im Umweltausschuss des Landtags sitzt, sagte wörtlich: "Friedenfels ist das beste Beispiel dafür, was ein kleines Dorf Großes für den Umweltschutz tun kann, wenn viele zusammenhelfen, die dasselbe Ziel haben."

„Ich glaube fest an den Erfolg solcher Modelle“, lautet das Fazit des Tourismuspolitikers Schmidt. „Wenn man das Thema Tourismus richtig anpackt – und alles, was ich hier sehe, spricht dafür -, kann er sich zu einem festen Standbein für die regionale Wirtschaft entwickeln und positive Akzente für die Einheimischen setzen. Friedenfels hat mit der Marke Naturerlebnisdorf einen guten Anfang gemacht und kann Vorbild für andere sein.“ Das stimmt – denn der Wanderverband Bayern möchte das Konzept später auf weitere Dörfer ausweiten.

18.07.2024

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