Pressemitteilung - Solarexperten im Gespräch mit Bundestagsabgeordneten Schmidt
Der Erfolg der Energiewende hängt von zahlreichen Faktoren ab. Fachkräftemangel und Importe aus China sind dabei ein Risiko für den schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. Das ist das Fazit einer Diskussion zum Ausbau von Photovoltaik auf deutschen Dächern zu der Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen) Solarexperten nach Berlin eingeladen hat.
„Photovoltaikanlagen spielen bei der Energiewende eine entscheidende Rolle und wir müssen alles daransetzen, damit die Branche ihr Potential voll entfalten kann“, erläutert der Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt von Bündnis 90/Die Grünen bei einem Treffen mit Solarexperten von der Firma Enerix in Berlin.
Schmidt ist Mitglied im Finanzausschuss und maßgeblich an der Vereinfachung der steuerlichen Behandlung von Photovoltaikanlagen beteiligt. Die Bundesregierung hatte Ende letzten Jahres die BetreiberInnen von Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von bis zu 30 Kilowatt (kW) von der Einkommens- und Umsatzsteuer befreit.
Das entlastet die Betreiber finanziell, reduziert den bürokratischen Aufwand und schafft neue Anreize für BürgerInnen, um sich den Traum der Energieunabhängigkeit zu ermöglichen. „Die Entbürokratisierung spüren wir bereits massiv. Bisher mussten wir unsere Kunden bei diesem Thema recht umfangreich unterstützen und so mancher Kunde hat sich von dem Steuerthema abhalten lassen in eine Solaranlage zu investieren“, sagt Solarexperte Peter Knuth, Mitbegründer von Enerix.
Die gemeinsame Besichtigung einer Solaranlagen-Baustelle macht noch bestehende Herausforderungen deutlich. Die Installation einer Photovoltaikanlage erfordert Handwerker aus unterschiedlichen Bereichen. „Fehlende qualifizierte Arbeiter verlangsamen die Geschwindigkeit, mit der Solaranlagen auf den Dächern der Kunden installiert werden.“ erläutert Matthias Schulnick, Geschäftsinhaber von Enerix-Berlin. „Bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen müssen wir uns zwischenzeitig echt was einfallen lassen. Wir haben sogar schon den Song „Solarstromhelden“ komponiert, um auf lustige Art und Weise unsere Branche zu bewerben“, ergänzt Knuth.
Die Branche braucht mehr Anreize und Planungssicherheiten von Seiten der Politik, um Fachkräfte gezielt in die Solarbranche zu lotsen und einen langfristig sicheren Arbeitsplatz zu bieten. Peter Knuth schlägt dafür eine „Solarteur-Ausbildung“ vor: damit sollen Fachkräfte gezielt für die Arbeit in der Solar- und Wärmepumpenbranche ausgebildet werden. Den Auszubildenden sollen die Kompetenzen mitgegeben werden, Solaranlagen und Wärmepumpen zu montieren und zu installieren.
Neben dem Fachkräftemangel macht der Branche die Abhängigkeit von chinesischen Importen große Sorgen, welche die Energiewende immer wieder zum Stocken bringt. Das haben hiesige Unternehmer insbesondere in den vergangenen Jahren gespürt, als Elektronikbauteile aufgrund der Pandemie und der Ukraine-Krise aus China gefehlt haben. Hintergrund der Abhängigkeit ist der Einbruch der deutschen Solarbranche in den Jahren 2012 bis 2014. Dabei sind viele europäische Hersteller vom Markt verschwunden und die gesamte Produktion in Asien, vorrangig in China, hochgefahren wurde. Um die Abhängigkeit wieder zu reduzieren, sei es unabdingbar die Produktion wieder nach Europa zu holen, so Knuth.
09.05.2023