Pressemitteilung - Tourismus zukunftsfähig gestalten
Tourismus zukunftsfähig gestalten
Koalitionsfraktionen diskutieren mit Stakeholdern Ideen zur Nationalen Tourismusstrategie
„Wenn der Tourismus eine Erfolgsgeschichte bleiben soll, dann müssen wir ihn weiterentwickeln“, so bilanzieren die tourismuspolitischen Sprecher der Koalitionsfraktionen im Deutschen Bundestag, Stefan Zierke (SPD), Stefan Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen) und Nico Tippelt (FDP), ihr interfraktionelles Fachgespräch am 6. September im Reichstagsgebäude in Berlin. Etwa 180 Akteure aus Wissenschaft, Branche, Bund und Ländern sind der Einladung der Tourismuspolitiker:innen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP gefolgt und haben die Überlegungen der Koalitionsabgeordneten zur Nationalen Tourismusstrategie diskutiert.
Besonders intensiv haben die Abgeordneten gemeinsam mit den Tourismusakteuren eine konkrete Vision für einen zukunftsfähigen Tourismus, eine einfachere Förderstruktur, touristische Teilhabemöglichkeiten für alle Menschen und die Bedeutung und Verantwortung des Outbound-Tourismus erörtert.
„Die Branche hat durchaus die Erwartung an uns in der Bundespolitik, sie strategisch auf dem Weg zum nachhaltigen Tourismus zu begleiten“, fasst Schmidt eine der Diskussionen zusammen. Gleichzeitig wurde klar: „Es gibt noch zahlreiche Zielkonflikte, die wir gemeinsam mit den Akteuren lösen müssen. Eine der großen Herausforderungen ist es beispielsweise, den Tourismus in Richtung Klima- und Umweltverträglichkeit weiterzuentwickeln, dabei aber die Bezahlbarkeit des Reisens sicherzustellen.“ Dabei betonte die Branche auch die bedeutende Rolle einer leistungsstarken Infrastruktur insbesondere im ländlichen Raum.
„Wie wichtig den Tourismusakteuren der Bürokratieabbau, insbesondere auch bei Förderanträgen, und die Unterstützung der Kommunen bei der Bereitstellung touristischer Infrastruktur ist, wurde in einer weiteren Diskussion deutlich“, fasst Lena Werner, Mitglied im Tourismusausschuss für die SPD, zusammen.
Bei der Frage, wie möglichst vielen Menschen die Teilhabe am Reisen ermöglicht werden kann, trat die Bezahlbarkeit von Reisen in der Diskussion schnell hinter das Thema Barrierefreiheit zurück. „Die Erwartungshaltung, die Barrierefreiheit touristischer Angebote sichtbarer zu machen und das System zur Zertifizierung endlich zu verbessern, ist sehr groß", erklärt Anja Troff-Schaffarzyk, Mitglied im Tourismusausschuss für die SPD, den Diskussionsfokus der Branche.
Im Hinblick auf den Outbound-Tourismus wurde herausgearbeitet, welche enormen positiven Effekte dieses Branchensegment, v.a. in den Ländern des Globalen Südens, hat und warum es notwendig ist, den Outbound Tourismus in der Nationalen Tourismusstrategie zu verankern. „Nicht um Verzicht oder Verbote kann es dabei gehen, sondern Ziel muss sein, Instrumente zu entwickeln, wie die Bundesregierung die Branche bei der Transformation unterstützen kann, ohne sie dabei unnötig zu belasten. Dazu gehört z.B. die Förderung nachhaltiger und vernetzter Mobilität, jedoch auch der Verzicht darauf, alles, bis ins kleinste Detail regeln zu wollen“, hebt Tippelt hervor.
Besonders wichtig war es den tourismuspolitischen Sprechern, den interfraktionellen Charakter der Veranstaltung hervorzuheben. „Unsere gemeinsame Veranstaltung zeigt, wie konstruktiv und zielgerichtet wir in der Ampel-Koalition zusammenarbeiten“, sagt Schmidt. „Manchmal diskutieren wir strittig, wir schaffen es aber immer, eine gemeinsame Position zu finden, denn wir haben ein gemeinsames Ziel: den Tourismus zukunftsfähig aufzustellen!“
Ihre Überlegungen zur Nationalen Tourismusstrategie haben die Tourismuspolitiker:innen der Koalitionsfraktionen im Deutschen Bundestag im Juli in einem Arbeitspapier festgehalten. Ziel ist es, das Papier mithilfe des Feedbacks von den Tourismusakteuren weiterzuentwickeln und Impulse zur konkreten Erarbeitung der Nationalen Tourismusstrategie zu geben.
08.09.2023