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Viele Menschen in Bayern bleiben beim öffentlichen Nahverkehr abgehängt

Zur heute (22. Mai) von der „Allianz pro Schiene“ veröffentlichten Auswertung über die Erreichbarkeit von Bus und Bahn in Deutschland erklärt der Oberpfälzer Grünen-Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt:

Das reiche Bundesland Bayern liegt bundesweit bei der Erreichbarkeit des ÖPNV auf dem vorletzten Platz. Nur das finanzschwache und dünn besiedelte Mecklenburg-Vorpommern steht hier noch schlechter da als Bayern. Die fünf Landkreise mit dem deutschlandweit schlechtesten Ergebnis kommen alle aus Bayern, darunter findet sich aus der Oberpfalz auch der Landkreis Cham. Gerade für Bayern, das sich selbst immer gerne als Vorzeige-Bundesland begreift, muss dieses Ergebnis doch ein Weckruf und Handlungsauftrag sein. Die Staatsregierung hat bis heute nicht wirklich verstanden, dass ein gut ausgebauter Nahverkehr ein wichtiger Beitrag für den ländlichen Raum ist, um im Wettbewerb um Arbeitskräfte, junge Leute und Touristen bestehen zu können.“

Dieses Ranking, dem offizielle Daten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung zugrunde liegen, zeigt nach Meinung von Schmidt schwarz auf weiß, dass der Bund und die Staatsregierung beim öffentlichen Personennahverkehr noch viel Arbeit vor sich haben. „Für viele Bürgerinnen und Bürger auf dem Land ist es doch völlig normal, dass ein Leben ohne eigenes Auto nicht vorstellbar ist. Denn der Weg zur Arbeit, in die Nachtschicht mit dem ÖPNV ist zu umständlich, oder dauert zu lange, und ohne Auto kommt man abends auch nur schwer zum Beispiel ins nächste Kino“, so Schmidt weiter. Dem Oberpfälzer Bundestagsabgeordneten zufolge mangelt es am politischen Willen in Berlin und in München. Schwarz-Rot redet demnach zwar immer gerne von gleichwertigen Lebensverhältnissen, hat aber kein ÖPNV-Konzept und steckt lieber Geld in den Straßenbau und setzt Steueranreize für große Dienstwagen. Aber auch CSU und Freie Wähler müssen endlich begreifen, dass es jenseits der Autowindschutzscheibe ein Leben gibt. Immer neue Straßen und weniger Bus und Bahn sind nicht nur schlechte Politik aus dem letzten Jahrhundert, sondern auch ein Standortnachteil für die Oberpfalz.

Ich erwarte, dass die verantwortlichen Politiker nicht immer nur von gleichwertigen Lebensverhältnissen reden, sondern auch mal konkrete Verbesserungen liefern. Wenn Berlin und München es mit den gleichwertigen Lebensverhältnissen im unserem Land wirklich ernst meinen, dann müssen sich auch an der Qualität des ÖPNV messen lassen“, so Schmidt abschließend.

Ranking der kreisfreien Städte und Landkreise der Oberpfalz innerhalb Bayerns (insgesamt 96 Ränge)

Kreisfreie Städte             Rang in Bayern

Regensburg                          9 von 96

Amberg                                17

Weiden                                 20

 

Landkreise                        Rang in Bayern

Regensburg                         50 von 96

Amberg-Sulzbach                58

Tirschenreuth                      63

Neumarkt                            67

Neustadt/ Waldnaab           68

Schwandorf                        79

Cham                                  92

 

22.05.2019

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