Frische Geschäftsideen aus der Oberpfalz
Die Oberpfalz ist Heimat für eine spannende Startup Szene.
Zusammen mit Dr. Danyal Bayaz, dem Startup-Beauftragten der Bundestagsfraktion der Grünen, habe ich Startups aus der Region besucht und mich mit den Gründern (habe an diesem Tag ausschließlich männliche Gründer getroffen) über ihre Ideen ausgetauscht.
Jedes Produkt zu jeder Zeit an jedem beliebigen Ort virtuell vorführen – das ist das Geschäftsmodell von vuframe, wie uns Unternehmensgründer Andreas Zeitler erklärte. Praktisch, wenn man per App in der virtuellen Realität sehen möchte, ob das neue Möbelstück zur Einrichtung passt oder der Vertriebsmitarbeiter einem Kunden die Einsatzmöglichkeiten eines Industrieroboters vorführen möchte. Das gefällt natürlich einem Grünenpolitiker, kann der Einsatz von 3D-Technik doch helfen, dass unnötige Lieferungen von Waren so vermieden werden können. Das Startup macht seinem Namen alle Ehre und wächst kräftig: Derzeit arbeiten zwölf Menschen in der Firma, 13 offene Stellen gilt es zu besetzen. Es gibt aber auch Probleme, wie Zeitler schilderte: Banken und auch Behörden fremdeln mit Startups noch etwas.
Was mir an dem Konzept gut gefällt: Die Kunden stellen Ihre Daten selbst ein, das Urheberrecht bleibt auch beim Kunden sowie ein konsequente Linie bei der Datensicherheit. Als Oberpfälzer freue mich besonders, dass vuframe dem Wirtschaftsstandort Regensburg die Treue hält und hier weiter wachsen und Arbeitsplätze schaffen will. Das zeigt, dass Innovationspotenzial auch aus einer Stadt wie Regensburg kommen kann.
v.l.n.r.: MdB Danyal Bayaz, Andreas Zeitler (CEO vuframe), MdB Stefan Schmidt
Oder vielleicht sogar aus Regensburg kommen muss? Schließlich haben wir hier mit der techbase eines der größten Gründerzentren in Deutschland, wie ich von Geschäftsführer Alexander Rupprecht und Dr. Veronika Fetzer, der Projektleiterin Digitale Gründerinitiative Oberpfalz, erfahren habe. In der techbase arbeiten derzeit 60 Startups in den Bereichen Energie- und Umwelttechnik, Sensorik oder Mechatronik – die techbase ist voll ausgelastet. Der Standort Regensburg nützt dabei den Gründern, aber auch den schon etablierten Firmen, es gibt Kooperationen bei Forschung und Entwicklung, dazu kommen die Hochschulen – das scheint ein recht gutes Netzwerk-Umfeld für Unternehmensgründungen zu sein. Die Stadt Regensburg hat im vergangenen Jahr ein TechLab für Werkstätten, Versuche und Forschung finanziert und so den Gründerstandort Regensburg gestärkt.
Auch bei den Gesprächen in der techbase höre ich, dass sich Gründer bei uns in der Region mit der Suche nach Investoren noch schwer tun.
Allem Anschein nach müssen wir in der Politik die Rahmenbedingungen für Startups noch verbessern, wir Grüne können uns dabei z.B. zinsfreie Gründerdarlehen vorstellen.
v.l.n.r.: MdB Stefan Schmidt, Edmund Pracht (Herzheim), MdB Danyal Bayaz, Dr. Veronika Fetzer (techbase), Jan Denecke (SD Performance)