Kommunen & ländlicher Raum

Darüber hinaus bin ich als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft. Ich stehe für eine bäuerliche grüne Landwirtschaft ein, die die Interessen von LandwirtInnen, VerbraucherInnen, von Ökologie und Tierschutz gleichermaßen berücksichtigt.
Auch im Ausschuss für Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen bin ich stellvertretendes Mitglied und setze mich an dieser Stelle für lebenswerte Kommunen ein. Die Politik muss Lebenschancen für alle Bürger*innen schaffen und so auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken.

Für mehr Vielfalt in der Landwirtschaft

Artenreiche Wiesen und Felder, pflanzliches und tierisches Leben in Hülle und Fülle – so wünschen sich wahrscheinlich die allermeisten VerbraucherInnen die Landwirtschaft.

Die Realität in der Agrarbranche sieht freilich oft anders aus, Produktverpackungen oder Marketingagenturen uns glauben machen wollen. Aber es geht auch anders, wie der Betrieb von Friedhelm Dickow aus der Nähe von Mamming in Niederbayern zeigt.

Der Landwirt beteiligt sich am F.R.A.N.Z. Projekt (Für Ressourcen, Agrarwirtschaft & Naturschutz mit Zukunft). Dabei ist Dickow kein Bio-Bauer, sondern betreibt konventionelle Landwirtschaft mit Mastbullen, Ferkelzucht und Biogasanlage. Er ist außerdem Kreisobmann beim Bayerischen Bauernverband. In unserer Gesellschaft wird nicht erst seit dem Volksbegehren Artenvielfalt viel über die Rolle der Landwirtschaft diskutiert. Projekte wie dieses zeigen mir: Es muss nicht alles bio sein, auch kleinere Maßnahmen bringen schon viel für die Artenvielfalt und leisten einen gesellschaftlich wertvollen Beitrag. Blühstreifen mit einer regionaltypischen Sortenmischung, Feldlerchenfenster im Getreide oder Altgrasflächen verursachen überschaubare Kosten und Aufwand – bringen aber bereits jede Menge Positives für die Natur.

Dickow beteiligt sich seit drei Jahren am F.R.A.N.Z.-Projekt und die Zahl der Hasen, Wildbienen, Vögel und Schmetterlinge ist bereits gestiegen, wie die wissenschaftliche Projektbegleitung nachgewiesen hat. Die Zahl der Insekten ist in den Blühstreifen in dieser Zeit sogar schon wesentlich gestiegen.
Das F.R.A.N.Z.-Projekt ist auf zehn Jahre ausgelegt und wird gemeinsam von der Michael Otto Stiftung und dem Deutschen Bauernverband durchgeführt. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch das Thünen-Institut und die Universität Göttingen.
Ich hoffe sehr, dass dieses Projekt Schule macht, Anklang findet und sich viele Landwirte bei Friedhelm Dickow vor Ort von kleinen Maßnahmen und großer Wirkung überzeugen. Gleichwohl stelle ich fest: Dieses Projekt ist ein Modellversuch auf einigen Bauernhöfen, für den es Förderung gibt. Kleine Maßnahmen zugunsten der Artenvielfalt auf freiwilliger Basis umzusetzen - hier sind unsere Landwirte noch herausgefordert.  

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